Seelsorgeraum Krankenhaus

Regelmässig fragen Menschen im Krankenhaus nach „heilenden Beziehungen“. PatientInnen, Angehörige, MitarbeiterInnen. Menschen, die im Krankenhaus leben. Zudem suchen immer mehr Menschen, die nicht im Krankenhaus leben, diesen Ort und Personen als WegbegleiterInnen auf, auf der Suche nach dem Sinn ihres Lebens.

Seelsorgeraum heisst:

  • in geschützter Atmosphäre Fragen nach dem Sinn stellen und als (spirituell) suchende Menschen miteinander auf dem Lebensweg sein
  • dem Leben auf den Grund gehen
  • lebensförderliche Gemeinschaft in Getragensein und Spannung erleben und in Antworten für das eigene Leben hineinwachsen
  • in Übereinstimmung mit sich selbst und der Mitwelt leben (lernen)

Der Seelsorgeraum Krankenhaus wird als „Ort des Heils“ erfahren: Trauernde werden begleitet, Leidgeprüfte gestützt, mit Brüchen und Krankheiten leben gelernt, Perspektiven entwickelt, erfahren, dass das Leben weitergeht, wieder aufgeatmet wird.

Besinnungstage für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Krankenhauses der Barmherzigen Schwestern in Linz

Diese Tage wollen einladen zum Innehalten, zum Achtsamwerden: wie bin ich in meinem Leben unterwegs? Welche (Glaubens-)Sätze leiten mich? Woraufhin bin ich ausgerichtet? Ignatius von Loyola empfiehlt,sich wieder und wieder einmal aus den täglichen Geschäften zurückzuziehen und innezuhalten, die Erfahrungen des eigenen Lebens im Licht des Wortes Gottes zu sichten und zu ordnen. - Achtsamkeit ist eine Lebenskunst, die viel Übung verlangt, Geduld und muntere Gelassenheit. Achtsamkeit heisst Verlangsamung der Wahrnehmung, bedeutet Offensein und Sich-Berühren- Lassen. Sie ist eine Haltung, die überall zum Tragen kommen kann. Der Alltag ist das beste Übungsfeld dafür. Die Art und Weise wie ich einem Menschen zuhöre, wie ich ein Buch in die Hand nehme, wie ich jemandem die Tür offen halte sagt viel darüber aus, wie achtsam ich in einem Moment lebe. Täglich besteht die Möglichkeit, etwas lieblos schnell-schnell zu erledigen, oder es achtsam zu tun, voll Zuwendung und Liebe.

Sich sammeln in einem Wort, in einem Bild, in einer Geste, im Rhythmus des Atems, das ist der Gegenpol zum zerstreuenden Vielerlei des Lebens, dem Menschen heute ausgesetzt sind. Von solchen Kraftpunkten aus, wo das Herz sich öffnen und sich die Seele sättigen kann, können wir das Vielerlei gestalten und zusammenhalten. Jesus sagt: Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sich selbst verliert und Schaden nimmt (Lk 9,25).